(B) Kulturelle Begegnungen

Lassen sich kulturelle Begegnungen neu denken und ausgestalten?

Eine weitere Dimension von ›Begegnung‹ ist das Aufeinandertreffen unterschiedlicher formaler Kontexte. Der Multi-Media-Gedanke setzt auf die Komplementarität unserer Sinne und auf die Variabilität von Inhalt und Gestaltung. Ein bestimmter Inhalt, ein Thema oder ein Sujet, erschöpft sich nicht in der Art und Weise seiner Darstellung oder der Wahl der künstlerischen Mittel. So sehr Literatur, Theater, Musik oder eben darstellende Kunst, Photographie oder Design ihren Eigencharakter haben und spezifischen Traditionen folgen, so entfalten sie doch erst im wechselseitigen Zusammenwirken ihre volle Wirkung. 

In der darstellenden Kunst, aber auch im Theater oder bei performativen Life Acts sind interaktive Konzepte längst etabliert. Das heißt: Sprache, Bild, Musik, Bewegung fließen zu einem komplementären Ganzen zusammen und werden nicht gewaltsam voneinander getrennt. Gerade die Begegnung unterschiedlicher Ausdrucksformen, Medien oder Traditionen sind näher an der Fülle menschlichen Erlebens als künstlich eingezeichnete Segregationen.

Der Torhaus Verein will das kulturelle Spektrum Münchens um Angebote bereichern, die dieser Vielschichtigkeit Rechnung tragen. Wir wollen Themenschwerpunkte setzen und Künstler dazu anregen, ihre Sichtweisen öffentlich zu machen. Je unterschiedlicher die künstlerischen Zugänge, je kontrastreicher und vielfältiger die mediale Umsetzung, desto eher gewinnt ein Thema das öffentliche Interesse.